Geborgenheit in unsicheren Zeiten: Warum Beziehung der Schlüssel zu Resilienz ist
Geborgenheit die Basis für Selbstwirksamkeit und Resilienz
Geborgenheit bedeutet, sich sicher zu fühlen, auch wenn das Leben unübersichtlich wird. Geborgenheit entsteht durch das Vertrauen, angenommen zu sein – nicht für Leistung, sondern einfach als Mensch. Wer diese Erfahrung machen darf, entwickelt innere Stärke und die Fähigkeit, Herausforderungen zu bewältigen. Pädagogisch gesprochen, ist Geborgenheit die Basis für Selbstwirksamkeit und Resilienz: Nur wer sich sicher fühlt, kann Neues wagen, Verantwortung übernehmen und an sich glauben.
In einer Gesellschaft, die oft auf Leistung, Vergleich und Selbstoptimierung setzt, braucht es Menschen und Orte, die Verlässlichkeit vermitteln. Wir als CJD schaffen solche Räume – nicht, weil wir Sicherheit versprechen können, sondern weil wir sie in Begegnungen erlebbar machen. Wir bleiben an der Seite der Menschen, gerade dann, wenn es herausfordernder wird.
Entwicklung braucht Beziehung
Für die meisten Menschen ist die Familie der erste Ort, an dem Geborgenheit erfahrbar wird. Junge Menschen lernen hier, was Vertrauen bedeutet, was es heißt, gesehen und geschützt zu sein. Doch wenn diese Erfahrung fehlt – durch Überforderung, Konflikte, Vernachlässigung oder Verlust – hinterlässt das Spuren.
Fehlende Sicherheit in den frühen Lebensjahren kann zu innerer Unruhe, Misstrauen und dem Gefühl führen, nicht wirklich dazu zu gehören. Die Erfahrung zeigt deutlich: Ohne emotionale Bindung fällt es schwer, Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeit und Resilienz zu entwickeln.
Dies sind aber elementare Grundlagen für eine stabile und gesunde Persönlichkeitsentwicklung. Deshalb ist es eine gesellschaftliche Aufgabe, jungen Menschen, denen familiäre Geborgenheit fehlt, neue Beziehungsangebote zu machen – ehrlich, verlässlich, zugewandt.
Dieser Aufgabe stellen wir uns als CJD. Die Angebote in der Kinder- und Jugendhilfe basieren darauf eine vertrauensvolle, verlässliche und annehmende Beziehungsarbeit zu gestalten. Unsere pädagogischen Fachkräfte wissen: Entwicklung braucht Beziehung. Bevor Lernen, Förderung oder Zukunftsplanung möglich ist, muss ein junger Mensch spüren:
- Ich bin hier sicher.
- Ich werde ernst genommen.
- Ich darf sein, wer ich bin.
Geborgenheit ist kein Zustand, sondern ein Prozess
Wir begleiten die jungen Menschen ein Stück auf ihrem Lebensweg. Dies bedeutet für uns im CJD, jungen Menschen mit Respekt zu begegnen, ihnen zuzuhören und sie in ihrer Lebenswelt zu verstehen. Das braucht Zeit, Geduld und Haltung. Es geht nicht nur um Methoden, sondern um Begegnung auf Augenhöhe. Unsere Fachkräfte geben Halt, ohne festzuhalten. Sie begleiten, ohne den Weg vorzugeben. So entsteht der Raum, in dem Geborgenheit wachsen kann – ein geschützter Raum, in dem Vertrauen heilt und Zukunft wieder denkbar wird.
Geborgenheit ist dabei kein Zustand, sondern ein Prozess. Sie entsteht in alltäglichen Gesten: im gemeinsamen Frühstück, in einem ehrlichen Gespräch, in der konsequenten Begleitung durch schwierige Phasen. Junge Menschen spüren, wenn jemand bleibt – auch dann, wenn es schwierig wird. Diese Verlässlichkeit ist das Fundament, auf dem das Gefühl von Geborgenheit wächst.
Einen sicheren Raum zu schaffen ist für uns eine gemeinsame Aufgabe. Sie braucht Menschen, die Zeit schenken, Strukturen, die Beziehungen ermöglichen, und Unterstützung, die Kontinuität sichert.
In einer Zeit, in der viele Jugendliche von Unsicherheit, Leistungsdruck und Orientierungslosigkeit geprägt sind, gewinnt die Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe besondere Bedeutung. Sie bietet jungen Menschen, was Gesellschaft im Großen oft nicht leisten kann: Beziehung, Sicherheit, Halt. Wir als CJD verstehen uns dabei als Begleiter auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben – getragen von dem Wissen, dass nur wer sich geborgen fühlt, auch stark für andere werden kann.
Warum Ihre Hilfe zählt
Menschen geraten manchmal in Lebenssituationen, die sie alleine nicht bewältigen können. Ihre Spende gibt Sicherheit – und macht damit den wesentlichen Unterschied. Sie eröffnet individuelle Wege und macht Hilfe dort möglich, wo es ohne zusätzliche Mittel keine ausreichende Unterstützung gäbe.
- Jede Spende schafft Räume der Geborgenheit.
- Jede Spende ermöglicht Begleitung auf Augenhöhe.
- Jede Spende gibt Menschen wie Solvey eine Chance, wieder ins Leben zurückzufinden.
Über Autorin Maike Brummelman
Als Bundesreferatsleiterin für den Fachbereich Kinder-, Jugend- und Familienhilfe im CJD koordiniert Maike Brummelman die qualitative und strategische Weiterentwicklung des Fachbereichs auf Bundesebene. Sie steuert aktuell den bundesweiten Partizipationsprozess in ihrem Fachbereich. Die Diplom-Sozialarbeiterin, Gestalttherapeutin und Supervisorin beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Haltung als Grundlage wirksamer Beziehungsarbeit.