Arnold Dannenmann
Dieses Werk wird von den Alpen bis zur Nordsee die deutsche Jugend ansprechen.
Die Losung heißt: Keiner darf
verloren gehen
Biografie
Arnold Dannenmann wurde am 4. Januar 1907 im schwäbischen Faurndau geboren. Aufgewachsen in einer kunsthandwerklichen Familie, brach er als erster mit der Tradition und schlug einen akademischen Weg ein. Geprägt vom christlichen Glauben seines Elternhauses und der Mitgliedschaft im Christlichen Verein Junger Männer (CVJM) entwickelte er früh die Werte und Überzeugungen, die ihn sein Leben lang begleiteten. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Göppingen und den prägenden Erlebnissen des Ersten Weltkriegs und der gesellschaftlichen Umbrüche der Nachkriegszeit entschied er sich für ein Leben im Dienst an anderen.
1934 heiratete er Käthe Hempfing, die ebenfalls in der evangelischen Jugendarbeit aktiv war. Das Paar lebte in Berlin, wo Dannenmann die zunehmende Kontrolle der NSDAP auf die Gesellschaft miterlebte. Um den Kriegsdienst zu umgehen, übernahm er die Position des Standortpfarrers an der Berliner Garnisonskirche. Trotz der Herausforderungen der NS-Zeit blieben er und seine Frau ihrer christlichen Überzeugung treu. Diese Erfahrungen legten den Grundstein für Dannenmanns späteres Engagement, das ihn 1947 zur Gründung des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands (CJD) führte.
1960 erschütterte ein tragisches Ereignis sein Leben: Bei einem Autounfall wurde Dannenmann schwer verletzt, und seine Frau Käthe starb im Alter von 47 Jahren. Während seiner Genesung legte er alle Ehrenämter nieder und widmete sich mit voller Kraft dem Aufbau des CJD. Er baute das Werk unermüdlich aus und passte dessen Angebote stets an die Bedürfnisse benachteiligter Kinder und Jugendlicher an.
1968 heiratete er Rosemarie Funk, die ihn in seiner Arbeit unterstützte. Ihr gemeinsames Engagement ermöglichte es, das CJD zu einem der größten Jugend-, Bildungs- und Sozialwerke in Deutschland auszubauen. 1985 zog sich Dannenmann im Alter von 78 Jahren aus dem aktiven Dienst zurück, blieb aber als Ehrenpräsident eng mit dem Werk verbunden. Zu diesem Zeitpunkt betreute das CJD in über 112 Einrichtungen jährlich mehr als 80.000 junge Menschen.
Die Wiedervereinigung Deutschlands erlebte Dannenmann als Erfüllung eines großen Wunsches. Er konnte miterleben, wie das CJD um 50 Einrichtungen in Ostdeutschland erweitert wurde. Trotz gesundheitlicher Probleme blieb er bis zu seinem Tod am 1. März 1993 aktiv.
Beruflicher Werdegang
- Studium und Ordination: Nach dem Abitur studierte Dannenmann Evangelische Theologie und Philologie in Marburg, München, Greifswald und Tübingen. 1931 wurde er von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg ordiniert.
- Vikar und Jugendarbeit: Seine Laufbahn begann als Vikar beim Evangelischen Jungmännerwerk in Kassel.
- Leitung des Ostdeutschen Jungmännerwerks: 1932 übernahm er die Leitung des ostdeutschen Evangelischen Jungmännerwerks der Kirche der Altpreußischen Union in Berlin.
- Mitglied des Weltkomitees des YMCA: 1934 trat er in das Weltkomitee des YMCA in Genf ein und begann, seine Arbeit international auszurichten.
- Standortpfarrer: Während der NS-Zeit übernahm Dannenmann 1940 die Stelle als Standortpfarrer an der Alten Garnisonskirche in Berlin. Diese Position erlaubte es ihm, den Kriegsdienst zu umgehen, während er sich weiterhin in der Jugendarbeit engagierte, obwohl diese zunehmend durch das Regime eingeschränkt wurde.
- Gründung des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands (CJD): 1947 gründete Dannenmann das CJD, das jungen Menschen, insbesondere Kriegswaisen und Heimatlosen, neue Perspektiven bot.
- Leitung des CJD: Er leitete das CJD als Präsident bis 1985 und entwickelte es zu einem der bedeutendsten Jugend-, Bildungs- und Sozialwerke Deutschlands.
- Ehrenpräsident des CJD: Nach seinem Rücktritt 1985 blieb er Ehrenpräsident des CJD und verfolgte die Entwicklung des Werks weiter.
Auszeichnungen
- 1968: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
- 1979: Humanitärer Preis der deutschen Freimaurer
- 1979: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
- 1981: Traugott-Bender-Preis der Baden-Württembergischen Landes-CDU
- 1982: Hermann-Ehlers-Preis
- 1983: Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland
Puplikationen (Auswahl)
- (als Hrsg.): Jugend bekennt sich zu Christus und Nationalsozialismus. Dresden: Günther 1933.
- Die Geschichte der Glaubensbewegung "Deutsche Christen", Dresden, Günther, 1934, 83 S.
- mit Erich Stange, Georg Herde und Paul Le Seur: Jung-Indien, wie wir es erlebten: Reiseskizzen, Verlag J. F. Steinkopf, 1937, 129 S.
- Gegen die Unentschiedenen. Biblische Wahrheiten f. dt. Jungen – Ostwerk (Buchh.) und Verlag 1938.
- (als Hrsg.): Die Kirche des jungen Deutschen Berlin, Ostwerk-Verl., ca. 1940
- Wir wollen leben, 1946
- Ich werde dann nicht bei dir sein – noch du bei mir, Godesberg 1962, Verlag Voggenreiter
- Das Evangelium heute, Göppingen 1972
- Mut zum Erziehen heute, Dortmund 1981