Teilhabe ermöglichen
Das CJD in den 2010er Jahren:
Inklusion, kulturelle Teilhabe und gesellschaftliches Engagement
Die 2010er Jahre stehen für das CJD im Zeichen von Inklusion, gesellschaftlicher Verantwortung und innovativer Bildung. In Erfurt eröffnet ein Büro für Leichte Sprache, in dem Menschen mit unterschiedlichen Lernschwierigkeiten arbeiten. Sie übersetzen Texte aus Behörden, Unternehmen und Organisationen in leicht verständliche Sprache und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Teilhabe und Barrierefreiheit im Alltag.
Auch die kulturelle Bildung spielt eine zentrale Rolle: Im Berliner Projekt Panorama lernen Kinder aus bildungsfernen und sozial herausfordernden Lebenslagen ein Instrument zu spielen. Dabei steht nicht nur die Musik im Fokus, sondern auch die Stärkung des Selbstwertgefühls und die Erfahrung von Gemeinschaft. Ein besonderer Höhepunkt ist die Uraufführung durch die Panorama-Kinder am 5. Oktober 2015 in der Berliner Philharmonie – im Rahmen des 33. Konzerts des CJD-Orchesters.
Während sich das CJD in vielen Bereichen weiterentwickelt, endet in Vaihingen an der Enz ein bedeutendes Kapitel: Schloss Kaltenstein, einer der Ursprungsorte des Jugenddorfwerks, geht zurück an das Land Baden-Württemberg. Die CJD-Arbeit am Standort lebt jedoch weiter – in den modernen Neubauten unterhalb des Schlosses bleibt das Jugenddorf Kaltenstein bestehen.
Mit inzwischen 51 Jugenddörfern, darunter 15 in den neuen Bundesländern, bietet das CJD ein flächendeckendes Netz von Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe. Gleichzeitig wächst das Werk weiter: In rund 300 Haupteinrichtungen, organisiert in 16 Verbünden, sind über 10.000 Mitarbeitende tätig.
Für seinen langjährigen Einsatz für junge Menschen wird CJD-Vorstand Hartmut Hühnerbein am 13. April 2016 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet – eine Anerkennung für unermüdliches Engagement und die konsequente Umsetzung des CJD-Leitgedankens.
Ein starkes Zeichen für gesellschaftliche Integration ist das gemeinsame Projekt von CJD und dem Schuhhersteller Heinrich Deichmann. Über 20 junge Menschen mit Fluchterfahrung erhalten mit finanzieller Unterstützung in sechsstelliger Höhe und einer Laufzeit von 18 Monaten die Möglichkeit, sich gezielt auf den Einstieg in die Berufswelt vorzubereiten.
Einen innovativen Beitrag zur beruflichen Orientierung Geflüchteter leistet das CJD Offenburg mit dem Projekt Profil Match: Ein in Deutschland einzigartiges, sprachfreies Verfahren zur Potenzialanalyse hilft dabei, Fähigkeiten zu erkennen und gezielt Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplätze sowie Fördermaßnahmen zu vermitteln.
Auch strukturell entwickelt sich das CJD weiter. Am 18. April 2019 wird die Käthe-Dannenmann-Stiftung in die Arnold-Dannenmann-Stiftung überführt. Mit dem Leitsatz „Heute den Nächsten achten“ setzt sie sich als freie Stiftung für hilfsbedürftige junge Menschen in Bildung, Aus- und Fortbildung ein. Vorsitzende des Vorstands ist Dr. Bettina Dannenmann, den Stiftungsrat leitet Dr. Matthias Dannenmann, Sohn des CJD-Gründers.
Die 2010er Jahre zeigen das CJD als modernes, vielseitig engagiertes Bildungs- und Sozialwerk – mit klarer Werteorientierung, Innovationskraft und dem Anspruch, allen Menschen eine echte Chance zu geben.