Leistungsbeschreibung PädZi®
Ein Programm für eine wirkungsorientierte pädagogische Hilfe- und Maßnahmengestaltung
Ein Kooperationsprojekt des Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands gemeinnütziger e.V. (CJD) mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm und der Softwarefirma arielgrafik, GmbH, Hamburg
Ziel
Ziel des Kooperationsprojektes PädZi® ist es, durch den Einsatz von verschiedenen Instrumenten in pädagogischen Einrichtungen, insbesondere in der Kinder- und Jugendhilfe, spezifische Wirkungen von (sozial-)pädagogischen Maßnahmen abzubilden, um Hilfeverläufe besser überprüfen zu können und einen wesentlichen Beitrag zu leisten, um Kinder und Jugendliche zielgerichtet und bedarfsgerecht zu betreuen. Daneben werden durch PädZi® zentrale Daten zur Qualitätssicherung erhoben, die sowohl auf Ebene der Einrichtung als auch innerhalb der CJD Zentrale Grundlage für strategische Entscheidungen in der Kinder- und Jugendhilfe sein können.
Neben einer (Veränderungs-)Messung, beispielsweise zu psychischen Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen anhand standardisierter Fragebögen in der Fremd- und Selbsteinschätzung kann auch mit eigenen speziell für die Zielgruppe entwickelten Materialien gearbeitet werden. Diese umfassen beispielsweise Fragen zur Partizipation, Motivation und Zufriedenheit der Jugendlichen in der Einrichtung, aber auch Fragen zur Einschätzung zu verschiedenen Kompetenzbereichen (z.B. Kommunikations- und Kritikfähigkeit, Integration in Gruppen). Weiterhin können individuelle Ziele, die das Kind oder der Jugendliche für sich selbst mit der Betreuungsperson auf der Grundlage der Hilfeplangespräche konkretisiert, in PädZi® eingegeben und deren Erreichung dort überprüft werden. Bei diesen Arbeiten ist das Kind oder der Jugendliche direkt eingebunden, indem beispielsweise gemeinsam die Ziele am Computer in der Einrichtung eingegeben werden. Aspekte der Ressourcenorientierung und Teilhabe des Jugendlichen spielen dabei eine zentrale Rolle.
Die Datenerhebung findet internetbasiert statt. Durch entsprechende Rahmenbedingungen wird diese in den pädagogischen Alltag integriert und ist Teil von bestehenden Abläufen in der Einrichtung.
Das Projekt besteht seit 2003. Aktuell werden Daten aus 42 Einrichtungen des CJD deutschlandweit erfasst. In einigen Einrichtungen wird PädZi® mit der Aufnahme eines Jugendlichen als Routineinstrument standardisiert eingesetzt.
Arbeitsplattform
Speziell autorisierte Personen (z.B. Bezugsbetreuer/in) loggen sich in das System PädZi® online ein und können dort die Akten ihrer Bezugskinder bearbeiten. Dort erscheinen zunächst soziodemografische Daten, die aus einer Software zur Teilnehmerverwaltung über eine Schnittstelle übertragen werden und durch eine Basisdokumentation und ein Genogramm ergänzt werden können. Die praktische Arbeit mit PädZi® beginnt dann mit der Verwendung der Instrumente.
Praktische Arbeit
Die Instrumente werden entweder von den Kindern und Jugendlichen mit ihren Bezugsbetreuern/innen im Rahmen eines Entwicklungsgespräches gemeinsam bearbeitet oder getrennt, so dass ein Abgleich der Einschätzungen zu den verschiedenen Fragestellungen möglich ist und besprochen werden kann (z.B. bei Fragen zur Beziehungsqualität).
Berichte
Im Anschluss können über PädZi® Berichte über mehrere Messzeitpunkte generiert und anhand von Grafiken Veränderungen visualisiert werden. Dies geschieht über Diagramme o.ä., so dass Jugendlichen und deren Betreuungspersonen ein rascher Überblick über die Entwicklung gelingt. Der Bericht kann u.a. als Grundlage für (Hilfeplan-)Gespräche mit dem Jugendamt, den Eltern und betreuten Kindern und Jugendlichen dienen. Zudem können Berichte über die Gesamtbewohnerschaft einer Einrichtung erstellt werden sowie über alle Einrichtungen deutschlandweit.
Instrumente
Im Einzelnen stehen folgende Instrumente zur Verfügung:
- Basisdokumentation Anamnese und Abschluss
- Globale Einschätzung des psychosozialen Funktionsniveaus
- Beurteilung der Lebens- und Beziehungsqualität
- Einschätzung von Zufriedenheit, Motivation und Partizipation
- Screening von Verhaltensauffälligkeiten
- Beurteilung von acht Kompetenzbereichen und Beobachtung der Entwicklung
- Formulierung eigener Lebensziele und Beobachtung der Entwicklung
- Genogramm
Ansprechpersonen
Dr. Thea Rau
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
Universitätsklinikum Ulm
thea.rau @uniklinik-ulm.de
Maike Brummelman
Ansprechpartnerin Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
Christliches Jugenddorfwerk e.V.
maike.brummelman @cjd.de