Direkt zum Inhalt

PädZi - die Software zur Pädagogischen Zielerreichung

  1. Fachbereich Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
  2. PädZi - die Software zur Pädagogischen Zielerreichung

Pädzi ist eine Online-Plattform zur Erfassung pädagogischer Zielerreichung

PädZi® dient dem Nachweis der Wirksamkeit von (sozial-)pädagogischen Zielsetzungen. Die dort integrierten Messinstrumente sind standardisiert. PädZi® wird seit 2006 regulär in vielen Einrichtungen des CJD für und mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen verwendet und trägt unter anderem zu einer strukturierten und systematischen Vorbereitung des Hilfeplangespräches bei.  

Mit PädZi® findet zudem eine regelmäßige Dokumentation der Qualität (sozial-)pädagogischen Handelns im Erziehungsprozess statt. Die Eingaben in PädZi® erfolgen dabei durch Fachkräfte, aber auch durch die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen selbst. So entsteht ein Dialog über Entwicklungsfortschritte und Problemlagen der Zielgruppe, der von einem Ansatz der Partizipation und transparenten Hilfegestaltung profitiert.

Folgende Aspekte werden dokumentiert:

  • Ressourcen und Problemfelder der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
  • Betreuungsbedarf auf der Grundlage von standardisierten Instrumenten
  • Zufriedenheit mit der Unterbringung und der Förderung
  • Ausmaß der Zielerreichung hinsichtlich acht sozialer Kompetenzen
  • Individuelle Zielerreichung nach dem Hilfeplan
  • Basisdaten
Mehr anzeigen

PädZi® wird betreut von

Dr. Thea Rau

Maike Brummelman Bundesreferatsleitung Kinder-, Jugend- und Familienhilfe

Weiterführende Informationen

Rau, T., Mayer, S., & Keller, F. (2020). Gibt es Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen in Heimeinrichtungen? Ein Geschlechtervergleich zu Problemlagen auf der Basis empirischer Daten. DAS JUGENDAMT – Zeitschrift für Jugendhilfe und Familienrecht. (7-8), 364–368.

Rau, T., Mayer, S., Kiesel, V., Ohlert, J., Fegert, J. M., & Keller, F. (2020). Are there indicators for children and adolescents who prematurely end their stays in residential care? Children and Youth Services Review, 118, 105450. htpps://doi.org/10.1016/j.childyouth.2020.105450

Rau, T., Ohlert, J., Ramsthaler, H., Fegert, J. M., & Keller, F. (2020). Profitieren Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Aufnahmegründen gleichermaßen von einer Heimunterbringung? Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 69 (3), 218-235.

Rau, T., Ohlert, J., Ramsthaler, H., Fegert, J. M., & Keller, F. (2019). Lebensqualität und Verhaltensauffälligkeiten bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Einrichtungen der Jugendhilfe [Quality of Life and Behavioral Problems of Unaccompanied Minor Refugees in Child Care Facilities]. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 68(6), 488–502. https://doi.org/10.13109/prkk.2019.68.6.488

Kleinrahm, R., Keller, F., Lutz, K., Kölch, M., Fegert, J. M. (2013). Assessing change in the behavior of children and adolescents in youth welfare institutions using goal attainment scaling. Child and adolescent psychiatry and mental health, 7, 33.

Mehr anzeigen

Ziel
Ziel des Kooperationsprojektes PädZi® ist es, durch den Einsatz von verschiedenen Instrumenten in pädagogischen Einrichtungen, insbesondere in der Kinder- und Jugendhilfe, spezifische Wirkungen von (sozial-)pädagogischen Maßnahmen abzubilden, um Hilfeverläufe besser überprüfen zu können und einen wesentlichen Beitrag zu leisten, um Kinder und Jugendliche zielgerichtet und bedarfsgerecht zu betreuen. Daneben werden durch PädZi® zentrale Daten zur Qualitätssicherung erhoben, die sowohl auf Ebene der Einrichtung als auch innerhalb der CJD Zentrale Grundlage für strategische Entscheidungen in der Kinder- und Jugendhilfe sein können.

Neben einer (Veränderungs-)Messung, beispielsweise zu psychischen Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen anhand standardisierter Fragebögen in der Fremd- und Selbsteinschätzung kann auch mit eigenen speziell für die Zielgruppe entwickelten Materialien gearbeitet werden. Diese umfassen beispielsweise Fragen zur Partizipation, Motivation und Zufriedenheit der Jugendlichen in der Einrichtung, aber auch Fragen zur Einschätzung zu verschiedenen Kompetenzbereichen (z.B. Kommunikations- und Kritikfähigkeit, Integration in Gruppen). Weiterhin können individuelle Ziele, die das Kind oder der Jugendliche für sich selbst mit der Betreuungsperson auf der Grundlage der Hilfeplangespräche konkretisiert, in PädZi® eingegeben und deren Erreichung dort überprüft werden. Bei diesen Arbeiten ist das Kind oder der Jugendliche direkt eingebunden, indem beispielsweise gemeinsam die Ziele am Computer in der Einrichtung eingegeben werden. Aspekte der Ressourcenorientierung und Teilhabe des Jugendlichen spielen dabei eine zentrale Rolle.

Die Datenerhebung findet internetbasiert statt. Durch entsprechende Rahmenbedingungen wird diese in den pädagogischen Alltag integriert und ist Teil von bestehenden Abläufen in der Einrichtung.

Das Projekt besteht seit 2003. Aktuell werden Daten aus 42 Einrichtungen des CJD deutschlandweit erfasst. In einigen Einrichtungen wird PädZi® mit der Aufnahme eines Jugendlichen als Routineinstrument standardisiert eingesetzt.

Arbeitsplattform
Speziell autorisierte Personen (z.B. Bezugsbetreuer/in) loggen sich in das System PädZi® online ein und können dort die Akten ihrer Bezugskinder bearbeiten. Dort erscheinen zunächst soziodemografische Daten, die aus einer Software zur Teilnehmerverwaltung über eine Schnittstelle übertragen werden und durch eine Basisdokumentation und ein Genogramm ergänzt werden können. Die praktische Arbeit mit PädZi® beginnt dann mit der Verwendung der Instrumente.

Praktische Arbeit
Die Instrumente werden entweder von den Kindern und Jugendlichen mit ihren Bezugsbetreuern/innen im Rahmen eines Entwicklungsgespräches gemeinsam bearbeitet oder getrennt, so dass ein Abgleich der Einschätzungen zu den verschiedenen Fragestellungen möglich ist und besprochen werden kann (z.B. bei Fragen zur Beziehungsqualität).                  

Berichte
Im Anschluss können über PädZi® Berichte über mehrere Messzeitpunkte generiert und anhand von Grafiken Veränderungen visualisiert werden. Dies geschieht über Diagramme o.ä., so dass Jugendlichen und deren Betreuungspersonen ein rascher Überblick über die Entwicklung gelingt. Der Bericht kann u.a. als Grundlage für (Hilfeplan-)Gespräche mit dem Jugendamt, den Eltern und betreuten Kindern und Jugendlichen dienen. Zudem können Berichte über die Gesamtbewohnerschaft einer Einrichtung erstellt werden sowie über alle Einrichtungen deutschlandweit.

Instrumente
Im Einzelnen stehen folgende Instrumente zur Verfügung:

  • Basisdokumentation Anamnese und Abschluss 
  • Globale Einschätzung des psychosozialen Funktionsniveaus 
  • Beurteilung der Lebens- und Beziehungsqualität 
  • Einschätzung von Zufriedenheit, Motivation und Partizipation 
  • Screening von Verhaltensauffälligkeiten 
  • Beurteilung von acht Kompetenzbereichen und Beobachtung der Entwicklung 
  • Formulierung eigener Lebensziele und Beobachtung der Entwicklung 
  • Genogramm
Mehr anzeigen